Jean.Luc – Herz/Schrei

VÖ: 08.11.2019

Genre: Pop/Punk, Alternative, Experimentellem Rock

Im November erschien die zweite Solo-EP Herz/Schrei von Jean.Luc, dem „A Date With Mary“ Lead-Gitarristen. Was als Solo-Projekt begann und gedacht war, musste bei bzw. nach der CD-Release Party zu „Herz/Schrei“ neu überdacht werden. Eddy (ebenfalls bei ADWM, Bass) und Ronny (Gitarre) die ursprünglich nur für die Release-Party Jean.Luc musikalisch begleiten sollten, sind seit jenem Abend als treue Weggefährten und fester Bestandteil von Jean.Luc nicht mehr weg zu denken.

Tracklist:

  1. Zwischen den Zeilen

  2. Legenden

  3. Sag dass Du mich liebst

  4. Es ist nie zu spät

  5. Nirgendwo Daheim

Hier das bin ich
Mit allen meinen Ängsten
Und was ich will
Das bin ich
Kannst es gegen mich verwenden
oder versuchen zu verstehen
Wer ich bin“

Zwischen den Zeilen beginnt recht dumpf, was das Leid untermalt. Es wirkt bedrückend. Doch dann schreit Jean.Luc seine Ängste heraus und das dumpfe ist verschwunden. Das wieder holt sich auch in der zweiten Strophe.

Jean.Luc stellt sich seinen Ängsten und Gedanken und verarbeitet sie in seinem Text. Für ihn ist Musik (was beim Schreiben der Songs schon beginnt, bis hin zum fertigen Lied) die beste Therapie um den ganzen Alltagsmüll zu verarbeiten. Der Titel verrät auch schon sehr viel über die EP „Herz/Schrei“. Denn es sind alles Situationen aus dem Leben die in den Stücken verarbeitet werden. Wir bekommen einen Einblick in die Gefühlswelt von Jean.Luc.

Hey, wir können Legenden sein
Wir können unsterblich sein
Wir können all das sein
Was wir heut‘ noch nicht sind
Ja, wir können Legenden sein
Sowas wie Götter sein
Wir können der Start einer neuen Zukunft sein
Kommt lasst uns Legenden sein“

In dem Stück „Legenden“ kann man Piano-Klänge hören, die das Stück besonders macht. Langsam baut sich das Stück musikalisch auf. Erst mit einsetzen der Drums nimmt das Stück an Fahrt auf. Das Lied hat hochkarätigen Ohrwurm-Charakter.

Inhaltlich geht es um die Schicksalsschläge, die einen zu dem machen, der man ist. Jeder Tiefschlag hinterlässt Spuren im Leben, umso wichtiger ist es, nicht aufzugeben und immer nach Vorne zu schauen. Man muss nur an sich selbst glauben.
Legenden war auch die zweite Singleauskopplung der EP. Hier könnt ihr Euch den Song anhören:

Dass Du mich liebst
Dass ich alles für Dich bin
Dass Du ohne mich, nicht mehr leben willst
Dass Du mich brauchst
Wir füreinander bestimmt sind
Deine Welt, sich nur um uns dreht
Sag dass Du mich liebst“

„Sag dass Du mich liebst“ spiegelt von der ersten Sekunde an, eine Menge Gefühle wieder. Besonders haben mich die stimmlichen Facetten fasziniert. Von Ruhig, verzweifelt, über growlen bis ich schreie es zum Himmel hinaus, kann man in dem Stück alles wiederfinden.

Der Titel „Sag dass Du mich liebst“ verrät eigentlich schon sehr viel über den Inhalt des Stückes. Aus einer langen Freundschaft sind Gefühle aufgekeimt. Man nimmt all seinen Mut zusammen, in der Hoffnung, dass diese Gefühle erwidert werden und es fühlt sich wie ein Schlag in die Magengrube an, wenn man feststellen muss, dass diese Liebe nur einseitig vorhanden ist. Das diese eine Person, die man über alles liebt nur Freundschaft empfindet.

Diese Stück war auch die erste Singleauskopplung der EP Herz/Schrei. Das Video könnt ihr Euch unter folgendem Link anschauen:

Denn dafür ist es nie zu spät
Um einfach mal zurück zu schauen
Es ist nie zu spät (Oh nein)
Es war ja auch nicht alles schlecht
Soweit müssten wir auch ehrlich sein
Doch leider hat es am Ende nicht
Für uns gereicht
Es hat nicht gereicht“

Der Song „Es ist nie zu spät“ geht nach einem kleinen Intro direkt zügig los. Ein eindringlicher Takt, der im Kopf bleibt und zum mit wippen anregt. Die erste Strophe ist recht ruhig gesungen, bevor der einhämmernde Refrain ertönt.

„Es ist nie zu spät“ erzählt die Geschichte einer gescheiterten Beziehung. Auch wenn die Wege auseinander gegangen sind, war ja nicht gleich alles schlecht. 😉 Ein Lied, ein Bild… manchmal sind es die kleinen Dinge im Leben, die in einem Erinnerungen wach rufen. Und „Es ist nie zu spät“ um sich an die schönen, gemeinsamen Momente zu erinnern.

Das Video zur dritten Singleauskopplung findet Ihr hier:

„Ich fühlte mich einfach nirgendwo Daheim
Nirgendwo Daheim“

Auch in „Nirgendwo Daheim“ kann man wieder das Piano vernehmen, welches sich durch das Lied zieht. Ebenfalls findet man hier auch wieder eine Vielzahl der stimmlichen Facetten wieder. Die ersten 2 Minuten ist das Stück recht ruhig, bevor es zum „Ausbruch“ kommt.

Worum es inhaltlich in dem Stück „Nirgendwo Daheim“ geht, lässt der Titel bereits erahnen. Das Gefühl von Kraftlosigkeit das sich breit macht und einen aussichtslos nach einem Ausweg suchen lässt, verleiht auch oftmals den Eindruck überflüssig zu sein. Nirgendwo hin zu gehören. Man fühlt sich „Nirgendwo Daheim“.

Fazit:

Herz/Schrei ist ein sehr persönliches Werk von Jean.Luc geworden und jeder Song übermittelt eine gewaltige Dosis Gefühle. Was wahrscheinlich daran liegen wird, das sämtliche Arbeiten an der EP von ihm alleine verrichtet wurden, was meinen vollsten Respekt verdient. Musikalisch und auch gesanglich wird dem Hörer eine Menge Abwechslung geboten. Das Spielen mit der Stimme hat mir besonders gut gefallen und auch der Einsatz der verschiedenen Instrumente, die für das Rockgenre eher unüblich sind, haben mir sehr gut gefallen. Mich hat die EP „Herz/Schrei“ überzeugt und ich kann sie Euch nur schreiend ans Herz legen 😉

4.5/5
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