Delirium Rock’n Roll – Genug ist noch lange nicht genug

VÖ: 28.02.2020

Label: Sunny Bastards Records

Genre: Streetrock, Punkrock, Rock'n'Roll

Am 28.02.2020 erscheint endlich das heiß ersehnte, dritte Album „Genug ist noch lange nicht genug“, der in 2007 gegründeten Band Delirium Rock’n Roll aus Wittlich, Rheinland Pfalz. Jetzt ist es endlich soweit und das Warten hat ein Ende. Das Album „Genug ist noch lange nicht genug“ bringt 13 Titel mit sich und ich durfte auch dieses Mal im Vorfeld wieder für Euch rein hören. Doch bevor ich näher auf die einzelnen Songs eingehe, gibt es erst einmal ein paar Infos zur Band.

Zu Beginn der Reise versuchten sich die Jungs von Delirium Rock’n Roll an Cover-Songs, doch zum Glück erkannten sie im Jahr 2012, dass noch so viel mehr Potential in ihnen schlummert, was sie mit ihrem Debütalbum „Kopf oder Zahl“ (VÖ: 2015 via MetalSpiesser Records) unter Beweis stellten. Im Jahr 2018 erschien dann das zweite Album „Dem Schicksal entgegen“ via Sunny Bastards, welches in keiner Musiksammlung fehlen sollte. 😉 Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit, doch sind es tatsächlich erst zwei Jahre her.

Die Band spielt in folgender Besetzung:

Stefan – Gesang
Marcel – Gitarre
Mätthy – Gitarre
René – Schlagzeug
Mario – Bass

Aber genug der langen Worte, widmen wir uns dem Album 😉

Tracklist:

1. Genug ist noch lange nicht genug
2. Bin ich schuldig
3. Gas am Glas
4. Fernweh nach dem Leben
5. Diese Tage
6. Cheers
7. Es wird brennen
8. Irgendwann
9. Kein Abschied ist für immer
10. Willkommen in der Rebellion
11. Siehst du mich
12. Keine Kompromisse
13. Zwischen diesen Stühlen

„Genug ist noch lange nicht genug.
Nichts als Lügen und Betrug, nur verraten und verkauft.
Genug ist noch lange nicht genug.
Nur ein kurzer Atemzug, wie aus dem Nichts aufgetaucht.
Genug ist noch lange nicht genug.
Nur einmal kurz gewunken und im Nichts wieder versunken.
Genug ist noch lange nicht genug.
Noch lange nicht genug.“

Der Titelsong „Genug ist noch lange nicht genug“ beginnt direkt in alter Delirium Manier. Kraftvolle Klänge die Stefans unverkennbaren Gesang, musikalisch untermauern. Nicht nur musikalisch gibt es einen voll auf die Zwölf, sondern auch inhaltlich. Das Stück ist an die Speichellecker ohne eigene Ideale gerichtet, die meinen nur so zum Erfolg kommen zu können. Nur billige Kopien, die nicht von Dauer sind und genauso schnell wieder verschwinden, wie sie aufgetaucht sind.

Zu dem Song gibt es seit dem 02.02.2020 bereits ein Musikvideo, wo ihr Euch ein eigenes Bild machen könnt:

Wenn du frei von Schuld bist, dann wirf den ersten Stein.
Los klag mich an, Du scheinst was besseres zu sein.
Ein selbsternannter Richter und zur gleichen Zeit der Henker,
Dein typisches Verhalten, Land der Dichter und der Denker.“

Ruhige, ein wenig bedrückende Gitarrenklänge sind zu Beginn des Titels „Bin ich schuldig“ zu hören. Erst mit Einsetzen des Schlagzeugs nimmt das Stück an Fahrt auf. Sowohl musikalisch als auch textlich holen Delirium Rock’n Roll zum Rundumschlag aus, gerichtet gegen all diejenigen, die sich für etwas besseres halten und über andere richten, als wären sie das Gesetz. Aber „Niemals brichst du mich!“, denn ich bin wie ich bin, sage was ich denke und stehe dazu.

„Gas am Glas,
Im Übermaß.
Lasst uns heute übertreiben,
Stoßt mit an auf gute Zeiten.
Gas am Glas,
Auf dann, das war’s.
Dieser Abend darf nie enden,
Lasst uns keine Zeit verschwenden!“

„Gas am Glas“ ist ein absoluter Party-Kracher auf diesem Album. Besonders gut haben mir die Chor-Refrains gefallen, die einem direkt den Eindruck vermittelt haben, man wäre gerade live dabei. Wochenende, ein Abend unter Freunden mit Bier und Whiskey und einer ganzen Menge Spaß. Wieviel Spaß die Jungs an der Musik haben, hört man in diesem Stück ganz deutlich heraus und genau deshalb macht es auch genauso viel Freude diesen Song zu hören.

Und ich lauf, und ich lauf, lauf, lauf,
Denn der Alltag frisst mich auf.
Tag für Tag der selbe Scheiß,
Ich dreh‘ mich immer mehr im Kreis.
Was fesselt mich in diesem Grau?
Ich weiß es selber nicht genau.
Nur das es so nicht weiter geht,
Und mir das Leben so entgeht.
Und ich hoffe du verstehst,
Das es so, so nicht weiter geht!“

Das Stück „Fernweh nach dem Leben“ beginnt mit einem ruhigen Gitarrenriff, wird dann aber durch die Drums unterbrochen, bevor Stefans Gesang erklingt. Man spürt eine Sehnsucht in der Stimme, die durch die ausklingenden Gitarrensoli noch verstärkt wird. Besser hätte man dieses Gefühl nicht vermitteln können. Obwohl ab dem Refrain das Stück ein wenig an Geschwindigkeit zulegt, ist es dennoch recht ruhig. Inhaltlich beschäftigt der Song sich mit einem Thema, was jeder nur allzu gut kennt. Gefangen im Alltagstrott! Egal was man auch macht, man hat immer den Eindruck sich selbst nur im Kreise zu drehen. Man fühlt sich eingeengt und gefangen. Man hat „Fernweh nach dem Leben“. Und wenn man sein Leben nicht selbst in die Hand nimmt, wird es auch so bleiben. Also schaut nach vorne, geht los ohne stehen zu bleiben und lasst die Vergangenheit hinter Euch. Fangt an glücklich zu sein – Fangt an zu Leben!

Das sind diese Tage, an denen du nichts bereust.
Wo du nicht nach hinten schaust und alle Wunden sind geheilt.
Schließe diene Augen und spüre das was bleibt,
Deine Memoiren, für die Ewigkeit!“

„Diese Tage“ beginnt mit einem kurzen und ruhigen Gitarren-Intro. Doch plötzlich sprudelt es nur so aus René heraus und er gibt an den Drums den Takt an. Der Rhythmus reißt einen mit und da bekommt man direkt Lust, das Tanzbein zu schwingen. Besonders gelungen finde ich das Wechselspiel zwischen Schlagzeug und Gitarre bei 2:45 Min. Inhaltlich trägt der Song die Message …Mache das, was ich glücklich macht, ohne es zu bereuen. Genieße den Moment. Es ist dein Leben. Und deine Erinnerungen kann dir keiner nehmen, das ist das, was bleibt. Für immer!…

Cheers, Cheers auf unser Wohl,
Prost und Rock’n’Roll.
Auf die Freundschaft und die Liebe.
Cheers, Cheers auf unser Wohl,
Prost und Rock’n’Roll
Auf dem Weg zu neuen Zielen.“

Wie bereits der Song „Gas am Glas“ ist auch „Cheers“ ein absoluter Party-Kracher und zugleich mein Favorit auf dem Album. Eine Ode an die Freundschaft, die Liebe und die Musik. Dieses Stück sollte in keiner Feten-Playliste fehlen. Rock’n’Roll der im Ohr bleibt.

Und es wird brennen, das Feuer ist entfacht.
Viel zu lange schon, die Zeit ohne dich verbracht.
Wir werden brennen, uns lieben Nacht für Nacht.
Und haben uns, um den Verstand gebracht.“

Wer der Ansicht ist, Liebeslieder müssen immer ruhig und schnulzig sein, wird in dem Stück „Es wird brennen“ eines Besseren belehrt. Kraftvolle Gitarrenriffs und harte Drums gepaart mit Leidenschaft und Sehnsucht im Gesang erwarten euch hier. Ein Song, der unter die Haut geht. Das Verlangen nach Nähe, die Lust die in einem entfacht. Eine geballte Ladung an Gefühlen, werden durch das Stück zum Ausdruck gebracht.

Irgendwann, da kommt die Zeit (Es kommt die Zeit),
Wo du zurück blickst und bereust.
Irgendwann, kommt der Moment (Es kommt der Moment),
In dem es auf der Seele brennt“

In dem Song „Irgendwann“ machen Delirium Rock’n’Roll ihrem Namen alle Ehre. Fetzige Rock’n’Roll Klänge die zum Tanz einladen und ein Rhythmus der im Ohr bleibt. Vor allem die Gitarrenriffs ab 1:55 Min. gehen ins Mark. Textlich geht es in dem Titel um mangelndes Durchhaltevermögen und fehlenden Kampfgeist. Auch wenn ein Weg noch so steinig ist und viele Hürden bereit hält, sollte man für seine Ziele kämpfen. Selbst dann, wenn man mal den falschen Weg eingeschlagen hat.

Kein Abschied ist für immer.
Irgendwann, sehen wir uns wieder.
Wenn auch meine Zeit gekommen ist,
Und das Leben mich verlässt,
Folg‘ ich dir ins Licht.
Kein Abschied ist für immer.
Irgendwann, sehen wir uns wieder.
Bis dahin denk ich jeden Tag nur an Dich.
Fragen über Fragen, nach dem Sinn.“

Mit der Ballade „Kein Abschied ist für immer“, zeigen die Rheinländer sich mal von einer ganz anderen Seite. Das Stück steckt voller Emotionen und kommt auch genauso beim Hörer an. Der Verlust einer nahestehenden Person, lässt das Herz schwerer werden und wirft immer wieder Fragen auf. Das was bleibt, ist der Schmerz und die Erinnerungen an vergangene Tage. Aber „Kein Abschied ist für immer, irgendwann sehen wir uns wieder“.

Willkommen in der Rebellion,
Mit Verstand, aber ohne Rezension.
Willkommen in der Rebellion,
Mit dem Herz, aber ohne falsche Emotionen.
Willkommen in der Rebellion,
Hand in Hand, gegen Korruption.
Willkommen in der Rebellion,
Sei willkommen, in der neuen Rebellion.“

Dynamische Gitarrenriffs leiten den nächsten Titel „Willkommen in der Rebellion“ ein. Auch Stefans Gesang ist in diesem Stück wieder sehr energiegeladen. Geradeaus und kein Blatt vor den Mund genommen geht es in dem Lied darum, etwas zu verändern. In einer Zeit, die geprägt ist durch Hass, Gewalt und Korruption, sollte man die Dinge beim Namen nennen, auch wenn die Wahrheit nicht immer leicht ist. Schaut nicht weg. Sagt was ihr denkt und verschließt nicht eure Augen.

Siehst du mich, nimmst du mich wahr,
Geh durch mich durch, ich bin unsichtbar.
Siehst du mich, es ist mir egal.
In deiner scheinbar heilen Welt,
Aufs Abstellgleis gestellt.“

Der Song „Siehst du mich“ prangert die sozialen Missstände der heutigen Zeit an. Immer mehr Menschen rutschen in die Altersarmut ab, weil der Abgrund zwischen Arm und Reich immer größer wird. Leben am Rande der Existenz betrifft immer mehr Menschen, aber dennoch leben viele in ihrer scheinbar, heilen Welt und wollen dies nicht wahrhaben. Seid nicht so ignorant und öffnet Eure Augen! Es betrifft uns alle, denn „Vor dem Herrn sind wir alle gleich“.

Keine Kompromisse mehr,
Denn die Zukunft gehört uns.
Anzupassen fällt uns schwer,
Unsere Meinung, unsere Kunst.
Keine Kompromisse mehr,
Wir folgen Euren Worten nicht.
Und stellen uns gerne quer,
Rücken vor ins falsche Licht.“

„Keine Kompromisse“ ist genau das, was Delirium Rock’n Roll auszeichnet. Die Jungs bleiben sich selber treu und ändern sich für niemanden. Immer mit dem Herzen voran und niemals nieder kniend. Ehrlich und unverblümt sagen sie was sie denken, auch wenn das nicht jedem gefällt. Sie lassen sich nicht verbiegen und in Schubladen packen. …“Drum sprengen wir diese Ketten“.

Zwischen diesen Stühlen, da gibt es keinen Halt.
Der Fall auf den Boden, ist so unbequem und kalt.
Die Entscheidungen für mein Leben und das was immer bleibt,
Ohne Zweifel und Bedauern, denn jetzt kommt meine Zeit.“

Mit „Zwischen den Stühlen“ kommen wir zum letzten Titel des Albums. Man belügt sich oft genug selbst, damit man sich nicht eingestehen muss, dass man Angst vor Veränderungen hat. Das Gefühl von Schwäche verleitet uns oftmals dazu eine Maske aufzusetzen, um nach außen stark und unverwundbar zu wirken. Wenn es um Entscheidungen im Leben geht, hängen wir häufiger mal zwischen den Stühlen. Auch wenn der Preis des Ehrlich sein, einen meist alleine dastehen lässt, müssen wir anfangen die Fesseln abzulegen und ohne Zweifel und Bedauern unser Leben in die Hand nehmen.

Fazit:
„Genug ist noch lange nicht genug“ hat mich von der ersten Sekunde an abgeholt und ist definitiv zu 100% Delirium Rock’n Roll. Stefan, Marcel, Mätthy, René und Mario bleiben ihrem Stil treu und haben sogar noch eine Schippe drauf gelegt. Gesanglich und auch musikalisch ist eine Weiterentwicklung klar zu erkennen. Die Texte greifen eine Vielzahl an Themen aus dem wahren Leben auf, mit dem sich jeder identifizieren kann. Ich bin mir sicher, dass „Genug ist noch lange nicht genug“ nicht das letzte Album der Band sein wird.
Ich kann Euch dieses Album wärmstens empfehlen 😉

5/5

Die limitierte Fan Tin Box könnt ihr Euch, falls noch nicht geschehen unter folgendem Link vorbestellen:

https://www.emp.de/p/genug-ist-noch-lange-nicht-genug/463324.html

Diesen Beitrag teilen

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*


CAPTCHA-Bild
Play CAPTCHA Audio
Bild neu laden